Zeilentrafos sind im Betrieb ewas komplizierter wie MOTs oder Zündspulen. Deshalb habe ich
hier ein paar Grundlagen zusammengefasst, die die Arbeit etwas erleichtern.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten Zeilentrafos. Die alten "normalen" Flybacks (1), die
noch normale Trafos sind. Sie erzeugen eine etwas niedrigere Ausgansspannung, dafür liefern
sie aber mehr Strom. Da sie eine Wechselspannung erzeugen eignen sie sich ideal zum Betrieb von
Plasmakugeln oder Kaskaden.
Dann gibt es noch die neueren Diodensplitt Trafos (2). Diese haben in der Sekundärspule Dioden
eingebaut und liefern am Ausgang nur eine sehr hohe Gleichspannung mit weniger Strom. Deshalb eignen
sie sich nur für elektrostatische Experimente oder zum Kondensatorladen. Plasmakugeln oder Kaskaden
können nicht angeschlossen werden. Man erkennt Diodensplitttrafos an dem Saugnapf, sofern er nicht schon
abgeschnitten wurde.
Leider sind vor allem die alten Zeilentrafos (a)schlecht isoliert. Deshalb dürfen sie nur
unter Öl betrieben werden. Harz würde nicht weit genug in die Wicklung eindringen. Hat man
aber solche Trafos wie den ÜHA108 (b) reicht es, die
unteren Anschlüsse in Harz einzugießen.
Diodensplitttrafos (c) sind grundsätzlich schon vergossen. Hier reicht ebenfalls das eingießen
in Harz. Als Gehäuse eignet sich eine 75mm HT Doppelmuffe, die mit zwei passenden Deckeln
verschlossen wird.
Nun hat so ein Zeilentrafo eine ganze Menge Anschlüsse. Die richtigen durch probieren zu finden
ist nicht einfach und bei Diodensplitttrafos auch unpraktisch. Was tun?
Bei den alten Trafos kann man die Anschlüsse mit einem Induktivitätsmessgerät durchmessen.
Die Sekundärspule ist schnell gefunden, da sie am Fuß nur einen einzigen Anschluss hat.
Die restlichen Pins am Sockel misst man der Reihe nach durch und notiert die verschiedenen Induktivitäten.
Beispielsweise beim folgenden Trafo:
Es ergeben sich folgende Messwerte, wenn man die Anschlüsse von links nach rechts durchzählt:
Wenn man den Trafo vergießen oder unter Öl setzen möchte, muss man sich entscheiden,
welche Anschlüsse nach draußen geführt werden. Man sollte die größten
und kleinsten Induktivitäten weglassen, da entweder zuviel Spannung benötigt würde
oder zu viel Strom. Auch auf eng bei einander liegende Werte kann verzichtet werden Wir behalten also
die Pins 1,2,3,8 und 10. Pin 1 sollte etwas besser isoliert werden.
Bei der Primärwicklung der Diodensplittrafos geht es genauso. Aber die Sekundärseite kann man
wegen den eingebauten Dioden auf diese Weise nicht messen. Mit einem Ohmmeter oder Diodentester
geht es auch nicht, da die Flussspannung der Dioden zu hoch ist.
Man braucht eine hoche Gleichspannung, beispielsweise 60V und ein Voltmeter. Man schließt
den Minuspol der Spannungsquelle über das Voltmeter an den Hochspannungsausgang an. Dann geht man
der Reihe nach mit dem Pluspol alle Pins am Sockel durch. Wenn das Voltmeter etwas anzeigt, hat man
den Masseanschluss gefunden. Das geht natürlich auch mit den anderen Hilfs-Hochspannungausgängen
der Trafos.
Hat man kein Induktivitätsmessgerät, so kann man sich mit dem Ohmmeter behelfen. Die Wicklungen
mit dem höheren Widerstand haben tendenziell auch die höhere Induktivität. Mann muss hier aber
darauf achten, nur gleichdicke Wicklungen zu messen. Bei dünneren Wicklungen wird der Widerstand
automatisch größer.
Noch einfacher ist es, wenn auf dem Trafo noch die Bezeichnung lesbar ist. Dann gibt es vieleicht
auf der Seite der Firma Dönberg sogar die Innenbeschaltung. Beispielsweise vom
HR5702. Die restlichen Trafos
und Kaskaden findet man hier.
Für einige Versuche/Ansteuerungen kann man auch eine neue Primärspule auf den freien
Schenkel des Kerns wickeln. Das ist zum Beispiel nötig, wenn man den Trafo an einer
niedrigen Spannung betreiben muss, aber viel Strom zur Verfügung hat. Das währe der Fall,
wenn man den Zeilentrafo direkt an einem elektronischen Transformator für Halogenlampen anschließt.
Die orginale Primärseite hält nämlich nicht mehr wie 5A kurzzeitig aus.
Hier als Beispiel noch ein vergossener Diodensplitttrafo. Die Primärwicklung und der Erdungspunkt
des Hochspannungsausgangs sind über die 5 Klemmen nach außen geführt. Wie bereits gesagt, währe
das vergießen eigentlich nicht nötig, aber es dient der besseren Handhabung und der letzten Sicherheit.
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